Vonovia scheitert mit illegaler Heizkosten-Abzocke
Existenzbedrohende Nachzahlungen abgewendet +++ Initiative fordert Vergesellschaftung
Die Heizkosten-Nachzahlungen von bis zu 9000 Euro, die Vonovia von Hunderten Mieter*innen in Berlin-Mariendorf gefordert hat, sind illegal. Das räumte der Immobilienkonzern am Freitagnachmittag selbst ein. In einer Pressemitteilung erklärte Vonovia, es habe einen "signifikanten Fehler" bei den Abrechnungen in Mariendorf gegeben. Die Heizkostenabrechnung für das Jahr 2022 sei "falsch". Die Initiative Deutsche Wohnen und Co enteignen sieht in den horrenden Nachzahlungsforderungen ein System der illegalen Abzocke.
„Deutschlands größter Immobilienkonzern ist durch steigende Zinsen und Inflation in die Krise geraten – und versucht jetzt, sein profitgetriebenes Geschäftsmodell auf dem Rücken der Berliner Mieter*innen zu sanieren. Nur so sind die horrenden Forderungen von bis zu 9000 Euro zu erklären, die offensichtlich keinerlei Grundlage haben“, sagt Jonathan Meyer von der Initiative Deutsche Wohnen und Co Enteignen.
Nur weil die Mieter*innen sich untereinander vernetzt und gemeinsam Widerspruch gegen die Nachzahlung eingelegt haben, ist der Konzern eingeknickt. Durch eine bundesweite Vernetzung von Vonovia-Mieter*innen wurde bekannt, dass ähnlich hohe Abrechnungen auch in anderen Städten verschickt wurden. Diese sind bisher noch nicht zurückgerufen worden. Zudem wurden gemeinsam mit den Nachforderungen in vielen Fällen Mieterhöhungen von 50 Prozent und mehr versandt. Es ging Vonovia also nicht nur um Nebenkostennachzahlungen, sondern auch darum, die Kaltmiete in die Höhe zu treiben.
Die nun erfolgte Rücknahme der Heizkosten-Abrechnungen wertet die Initiative als ersten Erfolg von Mietinitiativen, die sich gegen die Profitgier von Wohnungskonzernen wehren.
„In den vergangenen Tagen haben sich hunderte Mieter*innen in Berlin organisiert, um Widerspruch gegen die extrem hohen und oftmals existenzgefährdenden Forderungen einzulegen. Vonovia reagiert nun auf diesen Druck und zieht die illegalen Nachzahlungsforderungen zurück. Doch das reicht uns nicht. Das maximal unseriöse und mieter*innenfeindliche Geschäftsgebaren dieses Großkonzerns verdeutlicht einmal mehr, dass Wohnraum nicht in die Hand von börsennotierten Spekulanten gehört. Deshalb werden wir das bundesweit erste Vergesellschaftungsgesetz schreiben. Wir werden Vonovia und die anderen großen Immobiliekonzerne enteignen, damit Wohnraum keine Ware mehr ist", so Meyer.
Am heutigen Samstag feiern die Mieter*innen den Erfolg bei einer gemeinsamen Kundgebung:
ab 11 Uhr am Tempelhofer Damm 102 / Ecke Manfred-von-Richthofen-Str.
Pressevertreter*innen sind herzlich eingeladen.
Kontakt für Rückfragen:
presse@dwenteignen.de