Warum Vergesellschaften das Klima retten und Mieter:innen vor steigenden Energiepreisen schützen wird
Nach der Enttäuschung über die Aufhebung des Mietendeckels und dem Hinauszögern der Umsetzung des Volksentscheides trifft die Berliner Mieter:innen der nächste harte Schlag: die stark steigenden Energiepreise. Jetzt muss die Regierung 15 Milliarden ausgeben, um Unruhen gegen die steigenden Energiekosten zu vermeiden, die für Menschen mit geringem Einkommen eine existenzielle Bedrohung darstellen.
Der private Immobiliensektor erhöht den Druck auf die Umwelt!
Der Wärmeverbrauch des Wohnens hat seit 2012 in Deutschland zugenommen. Gleichzeitig ging das Investitionsvolumen in energetische Sanierung zurück. Dadurch wird klar: der privatwirtschaftlich geregelte Immobilienbesitz ist nicht in der Lage, den wärmebedingten Energieverbrauch zu senken. Wie Daniel Fuhrhop in seiner Schrift „Verbietet das Bauen!“ zeigen konnte, ist die Bevölkerung seit 1995 in Deutschland nur um 1,3 Millionen Menschen gestiegen. Proportional hätte es also 670.000 Wohnungen benötigt – aber in der Realität wurden ganze 6,12 Millionen Wohnungen gebaut, also fast 10x so viele! Die Mieten wurden durch diese Neubauten bekanntlich nicht gesenkt. Dafür wurden massive Treibhausgasemissionen durch klimaschädliche Materialien wie Beton und Stahl verursacht. Mit ihren Mieterhöhungen verdrängt die Privatwirtschaft ärmere Mieter:innen und es ziehen reichere Menschen ein, die im Schnitt mehr Wohnraum verbrauchen. Dies führt dazu, dass mehr Sozialwohnungen, die nicht von der Privatwirtschaft finanziert werden, benötigt werden. Das Anbauen gegen die hohen Mieten schädigt das Klima und vermindert die Mieten bisher nicht.
Wohnen in öffentlicher Hand zur Bekämpfung der Klimakrise!
Mieter:innen, die für den Erhalt von bezahlbaren Mieten kämpften, sind nun durch steigende Energiepreise gefährdet. All dies hätte vermieden werden können, wenn mehr Wohnraum in öffentlicher Hand wäre, der energetische Sanierungen ohne Mieterhöhung ermöglichen würde. Wir wären jetzt nicht in dieser Situation, wenn im Wohnungssektor daran gearbeitet worden wäre, den Energieverbrauch wirksam zu senken, um die Mieter:innen vor schwankenden Energiepreisen zu schützen, die auf geopolitische Konflikte zurückzuführen sind, auf die sie keinen Einfluss haben. Wie lange müssen wir warten, bis das Profitmotiv unsere Bedürfnisse erfüllt?
Wenn all dieses Geld für Vergesellschaften ausgegeben würde, wäre das Ergebnis nachhaltiger!
Statt Sozialwohnungen zur Entschärfung der Mietpreiskrise zu bauen und die Nutzung von fossilen Energien zu subventionieren, könnte die Enteignung und Sanierung des Wohnungsbestandes energiesparenden Wohnraum mit langfristig lebenswerten Mieten ermöglichen. Noch ein Grund, den Volksentscheid sofort umzusetzen anstatt ihn zu verschleppen! Die Klimakrise wartet nicht, bis die Expert:innenkommission entschieden hat!