Widerstand gegen Horror-Heizkosten
+++ Deutsche Wohnen hält an Abzocke-Abrechnungen fest +++ Mieter:innen verweigern gemeinsam die Zahlung +++
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hält an mutmaßlich falschen Heizkostennachzahlungen fest: Mieter*innen in der Britzer Straße und Rixdorfer Straße in Mariendorf-Ost sollen weiterhin Nachzahlungen von Tausenden Euro an den Wohnungskonzern überweisen. Dagegen haben rund 200 Mieter:innen diese Woche Widerspruch eingelegt. In ihrem gemeinsamen Widerspruchsschreiben kündigen sie an, von ihrem Zurückbehaltungsrecht Gebrauch zu machen und die Zahlung an Deutsche Wohnen zu verweigern, bis der Immobilienkonzern ihnen alle Belege für die Heizkostenabrechnung vorlegt.
“Wir fordern endlich vollständige Transparenz bei den Heizkosten. Alle Abrechnungen von Deutsche Wohnen und Vonovia in ganz Berlin müssen nochmal auf den Prüfstand. Es kann nicht sein, dass Immobilienkonzerne mit künstlichen Preissteigerungen Gewinne auf Kosten von uns Mieter:innen machen. Wir erwarten eine Entschuldigung und die Rücknahme der absurd hohen Nachforderungen, die bei vielen von uns für schlaflose Nächte gesorgt haben”, so Ruth Carcassonne von der Mieterinitiative Mariendorf-Ost (MiMO).
Nach Protesten der MiMO und weiterer Mietinitiativen hatte Deutsche Wohnen Mitte Januar öffentlich eingeräumt, fehlerhafte Heizkostenabrechnungen verschickt zu haben. Der Immobilienkonzern hatte erklärt, sein Wärmelieferant Getec habe die Heizkosten in Mariendorf falsch abgerechnet. Die Wärmerechnungen, die die Mieter*innen dort erhalten haben, kommen allerdings von der G+D: einem Joint Venture von Getec und der Deutsche Wohnen, an dem die mit Deutsche Wohnen fusionierte Vonovia 49 Prozent der Anteile hält.
“Wenn wir die immens hohen Heizkosten überweisen, landet das Geld also bei Vonovia. Das sind illegale Machenschaften und böswillige Abzocke von uns Mieter*innen”, so Birgit Miethke-Repetzky von der MiMO.
Für Teile der Wohnsiedlung in Mariendorf, im Dardanellenweg und Imbrosweg, hat Deutsche Wohnen die Nachforderungen bereits zurückgezogen und eine korrigierte Abrechnung angekündigt. Nur wenige Haustüren weiter, in der Rixdorfer Straße und Britzer Straße, will der Immobilienkonzern, der durch Inflation und hohe Zinsen in finanzieller Schieflage ist, aber offenbar an den immensen Nachzahlungsforderungen festhalten.
“Aber wir lassen uns doch nicht über den Tisch ziehen! Wir sind in der Nachbarschaft vernetzt, wir sprechen miteinander, wir wehren uns. Deshalb haben wir als betroffene Mieterinnen und Mieter nun Widerspruch eingelegt. Deutsche Wohnen und Vonovia bekommen von uns keinen Cent, bis wir nicht die Belege für die horrenden Zahlungsforderungen gesehen haben”, so Klara Seitz von der MiMO.